Wir schreiben Geschichte

19 MICE Story Tirol er jetzt hier in Tirol noch Tagungen und Kongresse und Meetings und Workshops abhalten? Doch das war nicht sein einziges Prob- lem. Im Burgenland fuhren sie gerade schweres Geschütz auf. Dort, wo einst der Neusiedlersee war, sollte eine gigan- tische Eventlocation entstehen. Mit allem Pipapo, Drum und Dran und Gedöns. Die riesige Fläche des mittlerweile ausge- trockneten Sees war perfekt dafür. Tirol konnte da nicht mithalten. Links ein Berg. Rechts ein Berg. Und dazwischen einfach zu wenig Platz für so ein riesiges Bauwerk. Tausend Saschas bergseeblaue Augen wurden wässrig und wenn ihm nicht gleich etwas einfiel, würde nicht nur ihm, sondern allen Tirolerinnen und Tirolern zum Heulen zu Mute sein. Es wäre eine Katastrophe, wenn das Bur- genland Tirol das Wasser abgraben und der hervorragende Ruf als Destination den Bach runter gehen würde. „Wasser. Bach. Energie!“Wie von der Tarantel ge- stochen schoss Tausend Sascha hoch und machte einen Freudensprung. Natürlich! Warum er nicht früher darauf gekommen war, schien ihm schleierhaft. Jetzt zeigte sich seine herausragende Netzwerker- qualität: Ein paar Telefonate hier, eine Handvoll Mails dort und schon war die Sache geritzt: Fast jedes Tiroler Tal hatte schließlich einen Fluss und jedes Dorf einen Bach. Was dann passierte, trieb den Burgenländern Zornesfalten ins Gesicht. Denn binnen weniger Wochen, der Grundstein für das Megazentrum im ehemaligen Neusiedlersee war nicht einmal gelegt, hatte man es in Tirol ge- schafft, mit Hilfe von Wasserkraft vor Ort genau so viel Energie zu erzeugen, um die Basisfunktionen des Metaverse wieder herstellen zu können. Die Zu- kunft der Tiroler Tagungswirtschaft war gesichert. Das wahrhaft Erstaunliche aber, die Ma- gie dieses Märchens, wenn man so will, zeigte sich erst ein wenig später. Tausend Sascha konnte sich vor lauter Anfragen kaum noch retten. Unglaublich viele Menschen wollten Tirol besuchen. Nicht etwa, weil sie wieder zurück ins Metaver- se wollten, ganz im Gegenteil. Es interes- sierte sie zwar brennend, wie man es mit Hilfe von Wasserkraft und Einfallsreich- tum wieder zum Laufen gebracht hatte, aber viel mehr waren die Leute faszi- niert vomWiffzack Tausend Sascha und seinen Ideen. Aus Indien und Südafrika und Buxtehude pilgerten sie nach Tirol. Alle wollten diese besondere Landschaft sehen, in der Tausend Sascha dieses kleine Wunder vollbracht hatte. Und als sie dann hier in Tirol waren, bemerkten die Menschen, dass es für gute Connec- tions echte Verbindungen braucht und dass Netzwerke am besten mit einem Handschlag in der realen Welt geknüpft werden. Sie genossen es, miteinander zu reden, um zu kommunizieren. So endet diese kleine Mär mit einem strahlenden Helden und einer Moral. Denn eine sol- che braucht jede Geschicht’: Ohne Energie aus Tirol geht es nicht.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTAxODQ=